Kinesio Taping
Kinesio-Tapes, so die Idee ihres japanischen Erfinders Kenzo Kase, sollen die Durchblutung der Muskulatur steigern. Die Streifen aus fein gewebter Baumwolle und einem dünnen Film Acrylkleber werden wie eine zweite Haut an die Muskeln geheftet. Sie sind atmungsaktiv und hochelastisch. Zwischen den beiden oberflächlichen Hautschichten (Epidermis und Dermis) befinden sich Schmerzsensoren. Der Chiropraktiker Kase versuchte mit den Tapes diese erste Hautschicht einfach anzuheben um den Blutfluß in die verletzte Region zu verbessern. Seine ersten Versuche mit seinen Tapes machte er an Sumo-Ringern 1979. Es gibt unzählige persönliche Berichte über Erfolge mit Kinesio-Tapes. Viele schwören darauf, insbesondere bei Spitzensportlern sind die japanischen Wunderstreifen seit vielen Jahren en vogue.
Es wird mit vier Grundtechniken gearbeitet, die entweder separat oder in Kombination ausgeführt werden:
Bei dieser Tapetechnik wird ein sehr dehnbares und selbstklebendes Gewebeband aus 100% reiner Baumwolle - das Kinesio-Tape - verwendet, das in besonderer Weise die Behandlung vieler Beschwerdebilder unterstützt. Als medikamentenfreie Behandlungsmethode ist das Kinesio Taping vor allem auch in der Schmerztherapie eine wertvolle Ergänzung.
Es wird mit vier Grundtechniken gearbeitet, die entweder separat oder in Kombination ausgeführt werden:
1. Muskelanlage
2. Ligamentanlage
3. Korrekturanlage
4. Lymphanlage
Die unterschiedlichen Anlagetechniken ermöglichen verschiedene Wirkungsweisen des Kinesio-Tapes:
Verbesserung der Muskelfunktionen
Muskeln können entlastet oder in ihrer Funktion unterstützt werden (Muskelverspannungen, Muskelzerrungen). Bei Überbelastungen des Muskelapparates können Rupturen im Muskelbindegewebe entstehen. Dadurch austretende Flüssigkeit in den interstitiellen Raum verursacht eine Druckerhöhung, wodurch Druck- und Schmerzsensoren gereizt werden. Die Folgen sind: Schmerzen, Steifigkeit, Schwellungen und Tonuserhöhung. Tonusänderungen sind die häufigsten Befunde am Bewegungsapparat.
Muskelanlagen werden angewendet bei erhöhter oder verminderter Ruhespannung sowie bei Verletzungen der Muskulatur und bewirken eine Normalisierung des Ruhetonus, Schmerzminderung und Verbesserung der Belastbarkeit, was eine schnellere Heilung bewirkt.
Schmerzreduzierung
Die Stimulation von Hautrezeptoren führt beim Tragen zur Aktivierung des körpereigenen Schmerzdämpfungssystemes und damit zur Schmerzlinderung.
Unterstützung der Gelenke
Durch Anregung von Rezeptoren in den Gelenken (Propriozeptoren) wird ein besseres Bewegungsgefühl erreicht und die Gelenkstabilität wird mit Hilfe der sogenannten Ligamentanlagen verbessert. Ligamentanlagen werden angewendet bei Verletzungen und Überlastungen von Sehnen und Bändern. Sie bewirken eine Entlastung, Schmerzminderung und Verbesserung der Belastbarkeit.
Aktivierung des Lymphsystems
Durch Druckreduktion in den betroffenen Geweben wird der Lypmphabfluss verbessert und dadurch Ödeme reduziert (Lymphödeme, postoperative Nachsorge). Lymphanlagen werden angewendet bei Störung des Lymphabflusses. Die Lymphanlage bewirkt das Anheben der Haut. Somit vergrößert sich der Raum zwischen Haut und subkutanem Gewebe, wodurch die Lymphflüssigkeit aus den Zwischenräumen einfacher in das Lymphsystem abfließt. Darüber hinaus wird die Haut durch das Anheben in Kombination mit der Körperbewegung gedehnt (Bindegewebe wird hierdurch gelockert).
Das Original Kinesio Tape besteht aus einem wasserfesten und atmungsaktiven Material, dass sich durch eine gute Hautverträglichkeit auszeichnet, d.h. selbst Duschen oder Baden mit Tape ist kein Problem!
Nach der Anlage kann das Kinesio-Tape je nach Beanspruchung 7 - 10 Tage getragen werden.
Aufgrund seiner elastischen Eigenschaften ermöglicht das Kinesio Tape die vollständige Bewegungsfreiheit und Mobilität, d.h. die volle Gelenkbeweglichkeit bleibt erhalten.